Studie: Medizinisches Cannabisöl kann Migräneanfälle lindern
Medizinisches Cannabisöl auf Basis von Bediol und Bedica hat möglicherweise eine positive Wirkung auf die Schwere und Frequenz von Migräneanfällen. Dies ergibt sich aus einer retrospektiven Querschnittstudie, bei der Patienten Fragebögen über ihre Erfahrungen mit der Verwendung von Cannabisöl ausgefüllt haben. Die Patienten wurden von der Transvaal Apotheek in Den Haag angeschrieben. Nach Angabe der Forscher könnte medizinisches Cannabisöl aus pharmakologischer Sicht als mögliches alternatives Medikament bei Migräne dienen.
Stärkste Verringerung von Migräne
Bediol-Öl wurde bei den teilnehmenden Patienten am häufigsten verschrieben und bewirkte die stärkste Verringerung der Anzahl Migräneanfälle pro Monat und auch der Intensität. Auch Bedica-Öl bewirkte eine erhebliche Verringerung der Anzahl und Intensität der Migräneanfälle. Bedrocan-Cannabisöl scheint keinen Einfluss auf die Frequenz und Schwere der Migräneanfälle zu haben.
Medizinisches Cannabisöl wird tropfenweise sublingual verabreicht. Medizinisches Cannabis Flos, die getrocknete Variante, wird unter anderen in verdampfter und essbarer Form angewendet.
Migräne und Menopause
Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Patienten war 54 Jahre. Circa 80 % davon waren weiblich und die meisten dieser Frauen waren im Alter rund um die Menopause. Den Forschern zufolge kann dies bei den positiven Ergebnissen unter den weiblichen Teilnehmern eine Rolle gespielt haben. Studien haben ergeben, dass sich bei den meisten Frauen, die unter Migräne leiden, die Beschwerden nach der Menopause verbessern. Es gibt jedoch auch andere Studien, die darauf hinzuweisen scheinen, dass die Migräne bei Frauen nach der Menopause schlimmer zu werden scheint. Den Forschern zufolge lässt sich daher nicht mit Sicherheit sagen, dass die Menopause eine positive Wirkung auf die Ergebnisse der weiblichen Teilnehmer hatte.
Nebenwirkung
Des Weiteren wurde in der Befragung nach fünf bestimmten Nebenwirkungen gefragt, und zwar: Übelkeit, Schläfrigkeit, Nervosität, Albträume und Gedächtnisverlust. Bei der Verwendung von medizinischem Cannabisöl wurden vorrangig Beschwerden durch Übelkeit und Schläfrigkeit als Nebenwirkung gemeldet.
Es gab mehr Patienten, bei denen die Übelkeit weniger wurde, als Patienten bei denen die Übelkeit schlimmer wurde. Dies kann den Forschern zufolge eher als eine therapeutische Wirkung betrachtet werden und nicht als eine Nebenwirkung. Dieser Rückgang zeigte sich insbesondere bei der Verwendung von Bedica-Öl. Anlässlich dieser Studie könnte Bedica-Öl bei Patienten empfohlen werden, die bei einem Migräneanfall unter Übelkeit leiden.
Um die Befunde dieser Studie zu bestätigen, und um medizinischem Cannabisöl einen Platz in den heutigen Behandlungsrichtlinien für Migräne zu verschaffen, stellen die Forscher fest, dass randomisierte, kontrollierte klinische Studien mit einer größeren Studienpopulation erwünscht ist.