Risiken für Patienten durch Legalisierung von Freizeit-Cannabis in Deutschland

In einem am 5.3.2022 veröffentlichtem Interview mit dem Handelsblatt warnt Tjalling Erkelens vor den möglichen negativen Folgen einer Legalisierung von Freizeit-Cannabis in Deutschland. Während bedrocan sich seit 20 Jahren auf ein hochstandardisiertes medizinisches Heilprodukt spezialisiert hat, erwartet der bedrocan CEO, dass sich viele Firmen von medizinischem Cannabis abwenden. „Länder wie Kanada zeigen, dass bei einer Legalisierung Patienten, die auf medizinisches Cannabis angewiesen sind, benachteiligt werden“, sagt er. „Das hat zu Versorgungsengpässen für Patienten geführt, denn viele Erzeuger haben sich vom medizinischen Cannabis abgewandt, um den größeren Markt für Freizeitcannabis zu erobern. Dort sind die Qualitätsanforderungen niedriger, die Vorschriften weniger streng, und es locken höhere Gewinne“. Daten unter anderem von Statistics Canada belegen dies.

Freizeit-Cannabis umsteigen

Neben der Versorgungslage besteht die Gefahr, dass Patienten auf das wesentlich leichter erhältliche Freizeit-Cannabis umsteigen, solange medizinisches Cannabis in Deutschland nur mit erheblichen bürokratischen Hürden zu erhalten ist. „Dann haben die Patienten keinen regelmäßigen Kontakt mehr zu ihrem Arzt oder ihrer Apotheke und die medizinische Betreuung fehlt“, so der Gründer des Familienunternehmens im Interview mit dem Handelsblatt. Falsche Dosierungen oder die niedrigere Qualität des Freizeitcannabis würden dann für Patienten gefährlich, besonders wenn sie keine oder wenig Erfahrung mit Cannabis haben.

Handelsblatt-Artikel

Der Handelsblatt-Artikel führt aus, wie bedrocan über die Jahre zum größten Hersteller für medizinisches Cannabis in der EU wurde, und wie die bewusste Entscheidung zur Konzentration auf medizinisches Cannabis die Firmenphilosophie prägt. Erkelens begründet damit auch seinen Ausstieg bei Canopy Growth in Kanada im Jahr 2016: „Man kann nicht beides auf einmal machen“. Die Anforderungen an die Pflanzen, den Anbau, die Produktion und die Regulatorik seien grundverschieden. „Für uns ist Cannabis kein Lifestyleprodukt. Es ist ein Arzneimittel, das effizient, sicher und für alle erschwinglich sein sollte“, so Erkelens.

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