Deutlichere Klassifikation der medizinischen Cannabis-Varianten
Detaillierte chemische Analysen zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Sativa- und den Indica-Sorten des Cannabis
Die Begriffe „Sativa“ und „Indica“ werden bereits seit Jahrhunderten von Cannabis-Züchtern und Endanwendern zur Identifizierung bestimmter Cannabisarten verwendet. Die Patienten haben gelernt, diese Begriffe im Rahmen der Suche nach der jeweils bevorzugten Variante zu verwenden, aber es war unklar, in welcher Weise dies die tatsächlichen Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung und der medizinischen Wirkung reflektierte.
Terpene
Eine von Bedrocan International in Auftrag gegebene Studie jüngeren Datums zeigt, dass gewisse Terpene als chemische Marker gelten, anhand derer sich Sativa Indica-Cannabis unterscheiden lässt. Die Verwendung biochemischer Marker ist eine hilfreiche Ergänzung zu dem gemeinhin verwendeten Klassifikationssystem auf Basis von„Kultursorten“-Klassifkationsbezeichnungen wie beispielsweise Amnesia Haze oder Purple Kush. Ein modernerer wissenschaftlicher Ansatz erleichtert die Entdeckung von Varianten mit einer chemischen Zusammensetzung (chemovars), die den pharmakologischen Bedürfnissen der Patienten besser entspricht.
Studie von Dr. Arno Hazekamp
In dieser Studie mit dem Titel From cultivar to chemovar II“ hat Dr. Arno Hazekamp die größte in der wissenschaftlichen Literatur erwähnte Sammlung von Cannabis-Proben (460) analysiert. Dabei wurden die Proben chemisch kartiert und in Gruppen mit ähnlicher Zusammensetzung unterteilt. Im Rahmen dieser Studie wiesen die Sativa- und Indica-Proben deutliche chemische Unterschiede auf, wobei gewisse Terpene als Hauptmarker galten. Hydroxylierte Terpene, die auch als Terpenoide bezeichnet werden, waren bei den Indica-Proben signifikant stärker vertreten. Entgegen der gängigen Annahme unterscheiden sich die Sativa- und Indica-Sorten nicht in Bezug auf den mittleren THC oder CBD-Gehalt.